Graef Milegra ESM802 Test (2024)
Preisvergleich
Unser Testergebnis
Unser Test-Fazit
Die Graef ESM802EU Milegra besticht durch ihren attraktiven Preis, was sie zu einer tollen Option für Budgetbewusste macht. Ihre intuitive Bedienung und die klare Beschriftung der Bedienelemente erleichtern den Einstieg in die Welt des Espresso-Brühens enorm. Die Verarbeitung ist eher okay. Der Edelstahl ist nett, der Kunststoff wirkt aber leider etwas billiger. Es gibt auch Kritikpunkte. Die Druckanzeige liefert keine präzisen Bar-Angaben, was für erfahrene Espresso-Liebhaber:innen ein Manko sein könnte. Zudem konnte der Kaffeegeschmack im Test nicht vollends überzeugen, da trotz verschiedener Versuche ein bitterer Nachgeschmack blieb. Insgesamt ist die Graef Milegra eine interessante Wahl für Einsteiger:innen oder jene, die eine preiswerte, einfach zu bedienende Espressomaschine suchen.Vorteile
- Überaus günstig Die Milegra von Graef gibt es zum Schnapper-Preis
- Intuitive Bedienung Die Bedienelemente sind eindeutig beschriftet und lassen sich auch ohne Anleitung gut bedienen
Nachteile
- Magere Druckanzeige Die Druckanzeige gibt keine genauen Bar-Angaben
- Etwas magerer Kaffeegeschmack Auch bei vielfachem Rumprobieren, blieb bei uns ein bitterer Nachgeschmack zurück
Ausführlicher Testbericht
Graef Milegra - Abzüge bei der Kaffeenote
Wer mag es nicht? Einen leckeren Espresso am Morgen oder am Mittag, um dem Mittagstief entgegenzuwirken. Doch Siebträgermaschinen sind teuer, oder? Es gibt auch günstige Modelle.
Die Graef Milegra ist ein solches Gerät. Sie richtet sich an Einsteiger, die sich ein leicht bedienbares Gerät wünschen. Doch gelingt das auch oder verhungert der Ansatz auf halber Strecke?
Nun, leider eher letzteres. Und das, obwohl die Graef aus der Verpackung raus ganz gut anfängt.
Besonders die große Auswahl an Sieben für den Siebträger fällt auf. Während andere Modelle unseres Siebträgermaschinen-Vergleichtests mit nur zwei Sieben daherkommen, hat die Milegra gleich fünf. Für einfache und doppelte Bezüge, sowie ein- und doppelwandig. Und das für den günstigen Preis von rund 250 Euro.
Die Handhabung ist einfach, besonders mit den doppelwandigen Sieben. Diese richten sich an Anfänger. Durch die zusätzliche Wand wird nämlich mehr Druck erzeugt, wodurch der Kaffee besser gelingen soll.
Na ja, so viel zur Theorie. Die Qualität des Kaffees kann in der Praxis mit der Theorie aber leider nicht mithalten. Egal ob eine oder zwei Wände, egal ob wir den Brühdruck perfekt einpegeln konnten (laut Anzeige) oder nicht. Es blieb immer eine Spur Bitterkeit zurück.
Sehr schade, da wir wirklich viel Zeit mit den Einstellungen verbracht haben, wobei man sich fragt: Wie viel Zeit kann man mit vier Knöpfen und einer Druckanzeige verbringen? Eigentlich ist die Bedienung nämlich intuitiv. Neben dem Start-Knopf gibt es einen Knopf für den einfachen und für den doppelten Bezug.
Die Milchdüse kannst du mit dem rechtsseitigen Drehregler anwerfen. Die Milchdüse macht ihre Sache sogar ziemlich gut. Wir haben es mit Kuhmilch und Hafermilch (der Barista-Edition) ausprobiert und immer gute Ergebnisse erzielt. So weit, so schnell eingestellt und bedient.
Die Einstellung für die Bezugsmenge ist der Zeitfresser. Statt eines Drehreglers, mit dem du die Menge genau einstellen kannst, hast du nur einen Knopf, der deine zuletzt gemahlene Menge Kaffee speichern kann und per Knopfdruck wiederholt. Die Menge muss man also vorher per Augenmaß, Pi mal Daumen abschätzen. Das ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch überaus nervig. Wir haben lange herumprobiert, etliche Kaffeebezüge versemmelt und am Ende trotzdem nicht die perfekte Menge für uns herausgefunden, egal ob wir die einfachen oder doppelwandigen Siebe verwendeten. Daumen runter für die Bedienelemente.
Auch die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig. Zwar hat auch die Graef einiges an Edelstahl, doch wirkt der Kunststoff drumherum deutlich weniger wertig als beispielsweise bei der De’Longhi La Specialista Arte oder auch der Sage Barista Express.
Den Vogel abgeschossen hat allerdings der Tamper. Während alle Modelle unseres Siebträgermaschinen-Vergleichtests richtig gute Tamper dabeihatten, liefert die Graef nur ein klappriges Plastik-Tamperchen. Wenig stabil und viel zu leicht ist es ziemlich schwer, genügend Druck auf das Kaffeepulver auszuüben, ohne direkt einen Bruch des Tampers zu riskieren.
Zu guter (oder schlechter) Letzt ist auch die im Lieferumfang angepriesene App eine Enttäuschung. Nicht, weil sie etwa schlecht designt oder unintuitiv wäre. Sie funktioniert schlichtweg nicht. Häufig kommt man auf Fehler-Seiten. Zuallermeist finden nur noch die Links zum Shop ihren Weg.
Schade, da die App im Grunde genommen nette Ideen hat, etwa passende Kaffeebohnen für dein Graef-Produkt zu Hause oder Tutorials. Falls die App nicht mehr unterstützt wird, fragen wir uns, weshalb sie noch beworben wird.
Unser Fazit zur Graef Milegra
Nun gut, die Graef Milegra ist eine günstige Siebträgermaschine. Das merkt man aber auch leider viel zu früh. Die Verarbeitung ist allerhöchstens okay. Die Bedienung zwar übersichtlich, aber extrem nervenaufreibend. Der Kaffee am Ende eher mau. Der Tamper ist schon fast eine Frechheit und die App kaputt.
Da können auch die guten Siebe und die überzeugende Milchdüse nichts mehr rausreißen. Für einen glorifizierten Milchaufschäumer ist die Graef Milegra nämlich viel zu teuer.